Das besondere Lern- und Erfahrungsfeld im Fach Kunst ist die Welt der Bilder, die visuelle Kultur ausmacht, die gesamte sinnlich erfahrbare, ästhetisch gestaltete und primär visuell vermittelte Umwelt. In der umfassenden Präsenz, Vielgestaltigkeit und Verfügbarkeit von Bildern hat das Fach Kunst die zentrale Aufgabe, das Ausdrucks- und Wahrnehmungsvermögen der Schülerinnen und Schüler anzuregen, zu entwickeln, zu erweitern und ästhetisches Denken und Handeln auszubilden. Die Ausbildung einer komplexen Bildkompetenz ist das zentrale Anliegen des Faches Kunst.
Künstlerische Phänomene vermitteln vielfältige ästhetische Erfahrungen. Diese ermöglichen die Entwicklung von Wahrnehmungs- und Erlebnisfähigkeit sowie die Fähigkeit zur persönlichen Reflexion. Wahrnehmen und Reflektieren sind unmittelbar aufeinander bezogene und nicht voneinander zu trennende Tätigkeiten. Sinnliche Erfahrung und begriffliches Denken verhalten sich in diesen Zusammenhängen komplementär zueinander und fördern sich wechselseitig. Hier kommt der Auseinandersetzung mit künstlerischen Bildwelten und der eigenen Gestaltung ein besonderer Stellenwert zu. Schülerinnen und Schüler entwickeln dabei Kompetenzen, die sie zur selbst bestimmten und aktiven Teilhabe an vielfältigen Formen von Kunst und Kultur aus Vergangenheit und Gegenwart, aber auch zu einem kritischen und kreativen Wahrnehmungsvermögen gegenüber der eigenen Umwelt und der Alltagsrealität befähigen.