Leben retten leicht gemacht?!?

„26, 27, 28, 29, 30! Ich beatme zweimal!“, hört man eine etwas atemlose Stimme aus der einen Ecke des Klassenzimmers, während ein paar Meter weiter ein lautes Rufen ertönt: „Alle weg vom Patienten! Ich löse einen Schock aus!“ An der Station auf dem Flur sieht man neben einem „bewusstlosen“ Schüler, der soeben in die stabile Seitenlage gelegt wurde, fragende Gesichter: „Wo ist der Unfallort?“ Moment - wie lautet nochmal die Adresse unserer Schule?

Wer jetzt denkt, es handle sich um ein Katastrophenszenario in der Schule an der Sieg, liegt nicht ganz falsch - allerdings sind es lediglich Puppen, die beatmet werden, und Übungs-AEDs, die keinen tatsächlichen „Schock“ auslösen, sondern diesen nur vortäuschen. Einen Augenblick - AED? Was ist das denn?

„Jedes Jahr sterben mehr als 65.000 Menschen alleine in Deutschland am plötzlichen Herztod. Schnelle Hilfe entscheidet oft über Leben und Tod. Jede Minute ohne Hilfe sinkt die Chance zu überleben um 10 Prozent. Der Einsatz eines Automatisierten Externen Defibrillators (AED) kann im Notfall dabei helfen, die Überlebenschancen um bis zu 80 Prozent zu verbessern. Der AED analysiert den Herzrhythmus selbstständig und kann, sollte es notwendig sein, einen lebensrettenden Stromimpuls abgeben. Die Anwendung ist auch für Laien möglich.“ (Quelle: https://aed.de/blog/notfaelle-fuer-defibrillator).

Das Ärztenetz Eitorf unterstützt daher die Aktion „Werde ein Retter“ für die achten Klassen der Eitorfer Schulen, die in diesem Jahr wieder aufgenommen wurde. Durchgeführt wurden die Kurse in diesem Jahr von zwei Ausbildern des Deutschen Roten Kreuzes, die in jeweils 90 Minuten ihr Programm „Fit in erster Hilfe - Wiederbelebung“ mit den Achtklässler*innen durchführten. So umfasste der Kurs das Auffinden einer Person, die Bewusstlosigkeit mit Seitenlage, das Erkennen des Kreislaufstillstandes und die entsprechende Maßnahme der Wiederbelebung unter zur Zuhilfenahme des AED. Ein solcher „Automatisierter Externer Defibrillator“ befindet sich seit Kurzem auch in der Schule an der Sieg, sodass neben den Schulsanitäter*innen nun noch ca. 50 weitere Schüler*innen in der Lage sein dürften, diesen im Ernstfall zu bedienen.

 

 

Unabhängig davon werden neben dem Schulsanitätsdienst auch die anderen Schüler*innen in regelmäßigen Abständen von Lehrerin und Erste-Hilfe-Ausbilderin Susanne Max in lebenserhaltenden Maßnahmen geschult, sodass die gesamte Schülerschaft der Schule an der Sieg in Notsituationen ihren Beitrag leisten kann - und wenn es „nur“ das Wählen des Notrufs, Hilfe holen oder die Betreuung von Verletzten ist. Erste Hilfe kann jeder - man muss sich nur trauen!

A propos Schulsanitätsdienst: Dieser freut sich über neue „Schulsanis“ der Stufen 7 bis 9, die im November ausgebildet wurden und nunmehr ihren Dienst antreten werden. Die Schule an der Sieg verfügt aktuell somit über 22 Schulsanitäter*innen sowie die ebenfalls in Erste Hilfe ausgebildeten Sporthelfer*innen der Stufen 9 und 10. Als Dankeschön für den engagierten Einsatz der Schulsanis, die in diesem Jahr sogar den Landeswettbewerb des Jugendrotkreuzes gewonnen haben, erhielt die Sekundarschule vom Deutschen Roten Kreuz schuleigene T-Shirts für interne und externe Einsätze. Über das gelungene Design und die Farbauswahl freuten sich vor allem die neuen Sanis, die ihre ersten Einsätze bei Veranstaltungen kaum erwarten können.

 

Die Schule an der Sieg bedankt sich beim Ärztenetz Eitorf e.V. für die Finanzierung des „Werde-ein-Retter“-Projekts, beim Deutschen Roten Kreuz für den spontanen Einsatz und natürlich die T-Shirts und bei der Gemeinde Eitorf für die Zurverfügungstellung des Automatischen Externen Defibrillators - oder auch einfacher „AED“ oder „Defi“ genannt - nicht dass die Rettung eines Menschenlebens an der komplizierten Bezeichnung des Geräts scheitert ...

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Ok