Allgemeine Hektik erfüllt den Raum, mittendrin eine ruhige Stimme, die klare Anweisungen gibt: „Immer weiterdrücken! Hör erst auf, wenn ich es sage. Okay, jetzt. Achtung, alle weg vom Patienten, Schock wird ausgelöst!“ Es knallt einmal kurz, dann legt Kristian seine Hände erneut auf den Brustkorb der Reanimationspuppe und drückt rhythmisch auf den Oberkörper: Eine professionelle Herz-Druck-Massage (HLW), die der Schulsani hier präsentiert, kurze Zeit später abgelöst von Lea, die ohne Unterbrechung die Arbeit des Herzmuskels, die durch die HLW übernommen wird, weiterführt.
An insgesamt acht Stationen bewiesen am Samstag, 20. April 2024, vier Sanis (darunter zwei ehemalige Schulsanitäter*innen) beim Erste-Hilfe-Wettbewerb des Jugendrotkreuzes Rhein-Sieg in Hennef ihr Können. Dabei mussten sie stark blutende Wunden und Verbrennungen versorgen, einen Patienten mit Herzinfarkt betreuen, mit einem Krampfanfall mit anschließender Bewusstlosigkeit umgehen und eine Person mit einem abgetrennten Finger verarzten. Zudem stießen sie auf einen E-Bike-Fahrer, der bewusstlos mit einer Kopfverletzung am Boden lag. Hier galt es vor allem, den Eigenschutz zu beachten und den Verkehr aufzuhalten, bevor die Sanis dem Betroffenen den Helm abnahmen, die Atmung überprüften, ihn in die Stabile Seitenlage drehten und seine Wunde versorgten.
Die schauspielerischen Leistungen der verletzten Personen und die professionell geschminkten Wunden waren wieder einmal so realistisch, dass die Sanis vor einzelnen Station gefragt wurden, ob sie (Kunst-)Blut sehen könnten. Auch dies muss berücksichtigt werden, indem man empfindlichere Personen rechtzeitig wegschickt, um beispielsweise das Sekretariat zu informieren oder den Rettungswagen einzuweisen, damit sie gar nicht erst mit der Unfallsituation konfrontiert werden.
Besonders gelobt wurde an den Stationen immer wieder die aktive Kommunikation, die das Team untereinander und mit den Verletzten führte. Stets teilten sich die Sanis gegenseitig mit, was sie gerade taten, gaben sich Anweisungen oder Tipps und unterhielten sich mit den Verletzten, um diese zu beruhigen, zu trösten oder abzulenken. Anschließend berichteten sie dem eintreffenden Rettungsdienst detailliert von den Verletzungen und allen bereits erfolgten Erste-Hilfe-Maßnahmen.
Die sehr zufriedenen (ehemaligen) Schulsanitäter*innen dürfen sich nun über einen großen Pokal und mehrere Gesellschaftsspiele für die Schule freuen. Zudem haben sie sich die Qualifikation für die Teilnahme am Landeswettbewerb in Düsseldorf am 25. Mai 2024 erarbeitet. Wir drücken euch die Daumen!