Die vierte Klasse der Mosaikschule wundert sich: „Ein Buch für Bruno“? Einen merkwürdigen Titel hat sich N. Heidelbach für sein unglaublich spektakuläres Buch ausgedacht! Ein Buch, mit dem man so viele spannende Abenteuer erleben, das zum Fantasieren und Erzählen anregen und das jeden von uns zur Heldin oder zum Helden werden lassen kann. Aber wer ist Bruno? Bruno ist ein ganz normaler Junge, der das Nachbarmädchen Ulla eigentlich nur besuchen geht, um vor ihr mit seinen neuesten Sachen anzugeben. Aber eines Tages schafft es die lesebegeisterte Ulla, ihn von der Faszination von Büchern zu überzeugen - denn sie hat die magische Fähigkeit, in die Welten der Bücher einzusteigen. Bruno folgt ihr, erst voller Zweifel, doch dann wird Ulla von einem Drachen entführt und der eher unscheinbare Junge muss sie retten ...
Der Text endet an dieser Stelle, nun müssen die Kinder selbst weitererzählen. Die gemütliche Bücherei der Schule an der Sieg ist verdunkelt, nur die Bilder des Bilderbuchkinos erleuchten auf einem großen Bildschirm den Raum. Die Wände sind voller Bücher, man fühlt sich wie in Ullas Lesezimmer, und als Frau Max die Kinder zum Weitererzählen auffordert, schnellen die Finger der Viertklässler*innen in die Höhe und sie kommentieren lebhaft die einzelnen Bilder der spannenden Geschichte.
Im Anschluss geht es in drei Gruppen nach draußen in den Park, wo die angehenden Sporthelfer*innen der Stufe 8 verschiedene Stationen zu dem Buch vorbereitet haben. An der Kletterpyramide, der Nestschaukel und der Seilbahn erleben die Viertklässler*innen Brunos und Ullas Abenteuer nach: Um den Berg des Drachen (Kletterpyramide) erfolgreich erklimmen zu können, müssen sie sich an Details aus dem Buch erinnern, bei der Flucht vor dem Drachen dürfen sie sich nicht fangen lassen, die Rettung von Ulla beim Absturz in den Wasserfall gelingt nur, wenn sie (von der Seilbahn aus) das Mädchen aufheben und anschließend gezielt wieder loslassen (Tennisbälle aufheben und in Reifen werfen). An der Nestschaukel muss zur Ablenkung des Drachens ein Hühnchen in sein Maul geworfen werfen, im Eingangsbereich der Schule wartet der geheimnisvolle Geräuschewald auf die Besucher*innen, die diesen blind durchqueren müssen. Und da wir keine Unmenschen sind, verarzten wir an der letzten Station natürlich die Schnittwunde des verletzten Drachen; Schulsanitäterin Leonie erklärt die Grundsätze der Ersten Hilfe und lässt die Vierklässler*innen einen Druckverband und das beliebte Fingerkuppenpflaster anlegen.
Voller Begeisterung stürzten sich die Kinder nach diesen Abenteuern auf ihr Essen, während sie überlegten, wann sie die Stationen, die sie nicht geschafft hatten, noch nachspielen könnten ... ein herzliches Dankeschön an die beteiligten Sporthelfer*innen der Stufe 8 und an Frau Klein mit ihrer vierten Klasse, die sich so toll auf diese fantasievolle Reise eingelassen haben!
Gemäß verschiedener Studien (z.B. PISA, IGLU) sinkt seit einigen Jahren die Lesekompetenz der Schüler*innen besorgniserregend, und Bewegungsmangel stellt sich als immer größeres Problem mit langwierigen Folgen dar (s. Studien der WHO). Die Lesekompetenz ist zwingend notwendig für selbstbestimmte gesellschaftliche Teilhabe und der Schlüssel für ein erfolgreiches Berufsleben. Dabei hilft körperliche Bewegung, innere Spannungen abzubauen und eine bessere Konzentration zu erreichen. Kinder verbessern zudem beim Spielen mit anderen ihr Sozialverhalten: Sie müssen kooperieren, sich Ziele setzen, aber auch mit Schwächen umgehen.
Um dies zu unterstützen, ist auch Ihr Einsatz, liebe Eltern und Erziehungsberechtigte, gefragt. Weg mit den elektronischen Medien, ran an die Bücher:
Das Projekt „Literatur in Bewegung umsetzen“ ist eine leicht umzusetzende Möglichkeit, diese ganzen Problemfelder auf kreative Weise anzugehen: So müssen die Kinder nicht nur sinnentnehmend lesen können, sondern sich Spiele zu ihrem Lieblingsbuch ausdenken, sich mit anderen Kindern verabreden und diesen den Zusammenhang mit dem Buch und die Spielregeln erklären können, um das Spiel anschließend
durchzuführen. Das funktioniert mit jedem Buch: So kann Harry Potters „Quidditch“ auch ohne fliegende Besen gespielt werden, die „Woodwalkers“ oder „Animox“ erwachen in Rollen- oder Geschicklichkeitsspielen zum Leben, die Katzenhelden in „Warrior Cats“ fordern zu Fangenspielen auf, ... Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Unterstützen Sie Ihr Kind dabei, seien Sie selbst ein Vorbild.
Unsere Bücherei mit vielseitiger Literatur ist in jeder Mittagsfreizeit geöffnet. Das Personal vor Ort berät Ihr Kind gerne, wenn es unsicher bei der Auswahl sein sollte.
Der Park, aber auch jeder Garten oder die Natur rund um Eitorf, bietet zahlreiche Bewegungsmöglichkeiten - man muss nur genug Fantasie haben, dann können auch Sie mit Ihren Kindern spannende Abenteuer erleben. Auf geht’s - rein ins Buch und raus in die Natur!
